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DER KONRAD-ZUSE-SCHULE

„Liebe ist wie ein Zollstock – sie geht immer voran, aber auch um die Ecke“ (Christine Leist) – Poetry-Slam-Workshop mit Lars Ruppel an der Konrad-Zuse-Schule

  • Erstellt von Nico Seuring

Hünfeld, 16.05.2025. Am 16. Mai war der Slampoet und Kabarettist Lars Ruppel zu Gast an der Konrad-Zuse-Schule und mit ihm die Poesie! Er gestaltete einen Poetry-Slam-Workshop mit mehr als 100 Schülerinnen und Schülern, die im Laufe des Workshops selbst zu Poeten wurden.

Lars Ruppel erzählt im Workshop, dass er vor vielen Jahren in Berlin Gedichte von einem Obdachlosen geschenkt bekommen habe. Dieser sei immer in einer bestimmten Linie der U-Bahn mitgefahren und habe über 20 Gedichte von Heinz Erhardt rezitiert. Lars Ruppel schenkt diese während des Workshops weiter an die Schülerinnen und Schüler und trägt sie ebenfalls vor. Vor vielen Jahren also in Berlin und jetzt in Hünfeld – dieses Überdauern schaffe nur Poesie. Und dass Poesie etwas Besonderes ist, wird im Workshop deutlich.

Doch von vorne: Der in Gambach geborene Slampoet und Kabarettist Lars Ruppel berichtet den anwesenden Schülerinnen und Schülern zunächst, wie er zur Poesie und zum Poetry-Slam gekommen ist. Er blickt zurück in eine Kindheit voll Poesie, die sich in Kinderspielen und Kinderreimen zeigte und Sprechen lernen zum Spaß machten. Er trägt sein erstes Gedicht vor, dass er in der achten Klasse verfasst hat. Er erinnert sich an die Zeit als einziger Punk Gambachs, der „too wild to be born“ war und die Welt erleben und nicht erlesen wollte. Und er lässt die Anwesenden daran teilhaben, wie er dieses Erleben schließlich doch in der Poesie bei einem Poetry-Slam findet, einst seine Eltern und nun die ein oder andere Lehrkraft mit dem Satz schockte und schockt: „Ich mache keine Ausbildung, ich werde Dichter.“

Poesie, die Dichtkunst, die Freude an Sprache, so Lars Ruppel mit Verweis auf die Geschichte und die Anfänge des Poetry-Slams in Chicago, solle zu den Leuten kommen und nicht Einzelnen vorbehalten bleiben, die es sich leisten könnten.

Und dann bringt Lars Ruppel die Poesie mit Leichtigkeit und Freude zu den Schülerinnen und Schülern. Bei einem Synonyme-Battle sollen diese zunächst in mehreren Runden möglichst schnell fünf Synonyme für ein Wort finden. Da wird aus dem Wort „sprechen“ dann „blubbern“, „quaken“ usw. Die Schülerinnen und Schüler formulieren dann einen Vergleich, der mit den Worten beginnt „Liebe ist wie…“ und in einem Fall mit den Worten endet „…eine Flöte – stimmen die Töne ergibt sie eine wunderschöne Melodie“ (Michelle Berna). Dann polarisieren die Teilnehmenden – während die eine Hälfte der Anwesenden ein Liebesgedicht zu einem Begriff, den sie erhalten haben, schreibt, formuliert die andere Hälfte ein Hassgedicht. Dass alle mitmachen wird nicht zuletzt daran deutlich, dass am Ende alle gleichzeitig laut ihre Gedichte in Dauerschleife vortragen. Und Einzelne zeigen sich während des Workshops immer wieder bereit, ihre poetischen Werke vor der gesamten Gruppe vorzutragen, um darauf mit gebührendem Applaus belohnt zu werden … und eben auch mit Gedichten von Heinz Erhardt, die Lars Ruppel rezitiert.

Zum Ende stellt Lars Ruppel sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler der Klassen 11FSc, 1FsSPa, 11FW, 3FsSc, 3FsSP und zeigt dann auch nochmal sein Können, als er sein Gedicht „Der Traum der Raupe“ zum Besten gibt.

Liebe ist, wie ein Workshop mit Lars Ruppel, sie ist bereichernd und hebt die Stärken der Menschen hervor. Dankeschön!

Ein herzlicher Dank gilt auch den Freunden und Förderern des Schlosstheaters Fulda, die den Workshop mit Lars Ruppel organisieren und finanzieren und Petra Stephanblome, welche die Organisation für die Konrad-Zuse-Schule wiederholt übernahm.

Foto: Marietta Gimpel, Claudia Herz