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NEWS UND TERMINE

DER KONRAD-ZUSE-SCHULE

Konrad-Zuse-Schule ebnet Weg für berufliche Zukunft

  • Erstellt von Michael Kühlthau (Pressebeauftragter)

Hünfeld, 25.11.2024. Am Tag der offenen Tür präsentierte die Konrad-Zuse-Schule vielfältige Möglichkeiten beruflicher Ausbildungswege für interessierte Schülerinnen und Schüler und deren Eltern. Zum Kennenlernen vielfältiger Angebote, sich beruflich zu qualifizieren oder weiterzuentwickeln, gab es neben zahlreichen Informations- und Beratungsständen auch die unterschiedlichsten Mit-Mach-Aktionen.

Auf dem zentralen Schulhof war die Upcyclingfactory der Jens Ebert AG mit einem „Truck" zu Gast, um über Möglichkeiten des Upcyclings von Plastik sowie Müllvermeidung zu sprechen und Techniken nachhaltiger Nutzung von Kunststoffmaterialien zu erleben. Im gut beheizten Truck wurde der Produktionsprozess von Karabinerhaken auf anschauliche Weise präsentiert – der Rohstoff hierfür bildeten Plastikabfälle, die nach einer entsprechenden Erhitzung in eine Gussform gepresst wurden. Besuch bekam die Upcyclingfactory z. B. von den Grundschülerinnen und Grundschüler der benachbarten Paul-Gerhardt-Schule, die im Beisein von Hünfelds Bürgermeister Tschesnok den Herstellvorgang live mitverfolgen konnten. Begleitet wurde er von Frau Medler-Waloscheck von der Dr. Hans und Hildegard Medler-Stiftung. Schulleiterin Frau Diegelmann dankte beiden für das Mitwirken, Erscheinen und die tatkräftige Unterstützung im Wege des Sponsorings.

Gemeinsam mit 26 sozialpädagogischen Ausbildungsbetrieben der Region präsentierte die Konrad-Zuse-Schule im Fachbereich Sozialwesen verschiedene Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung und Aufstiegsmöglichkeiten im sozialpädagogischen Berufsfeld. Abteilungsleiterin Frau Gerk stellte Voraussetzungen, Ablauf und Prüfungsanforderungen in der Erzieherausbildung in Vollzeit und in einer praxisvergüteten Ausbildung (PivA) vor und erläuterte die Besonderheiten der Ausbildung zur Sozialassistentin/zum Sozialassistenten bzw. zur Heilerziehungspflegerin/zum Heilerziehungspfleger und ging individuell auf Rückfragen ein. Sehr gut besucht waren die Stände der sozialpädagogischen Ausbildungsbetriebe, an denen die Vertreterinnen und Vertreter Einblick in die Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit von Kindertagesstätten gaben. Die Träger bieten die Möglichkeit von Praktika für Lernende aus den sozialpädagogischen Ausbildungsformen und schließen ebenso Ausbildungsverträge für die Ausbildungsform PivA in Kooperation mit der Konrad-Zuse-Schule ab.

Im Rahmen des BÜA-Workshops „Holztechnik“ trafen Schülerinnen und Schüler der Lichtbergschule, der Jahnschule sowie der Christian-Andersen-Schule in der Holzwerkstatt aufeinander, die gemeinsam mit ihren Lehrkräften an kleinen Werkstücken arbeiteten, an denen unter Leitung der Holztechnik-Lehrer (Herr Orth, Herr Bläcker, Herr Küster, Herr Ahrens) geschliffen, gesägt und kreativ hantiert wurde. Die BÜA 11 (Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung) präsentierte sich u. a. im Schwerpunkt Bürowirtschaft, Metall- und Holztechnik und IT. So konnten sich Gäste persönliche Visitenkarten erstellen und drucken lassen oder einen Geschäftsbrief verfassen.

Im Literaturcafé des Deutsch- und Englisch-Leistungskurses (Berufliches Gymnasium, Klasse 12) von Frau Gimpel drehten Schülerinnen und Schüler Videos zu ausgewählten Lektüren, die sie szenisch-dialogisch vorführten. Aktionen zum Thema Shakespeare und Kleist („Der zerbrochne Krug") luden zum Mitmachen ein, dazu passende selbstgebackene Kuchen trugen entsprechende „Literaten-Namen", wie z. B. „Eichendorffs Feen-Zauber“ oder „Kafkas Knusperecke“. Ziel war, einen kreativen Zugang zum Thema Literatur zu schaffen.

Im Kunst-Kurs des Beruflichen Gymnasiums von Frau Herz ging es um Inspiration und die Darstellung von künstlerischen Projektideen unter Berücksichtigung pädagogischer Aspekte. Da die Konrad-Zuse-Schule u. a. den Schwerpunkt der Erzieherausbildung hat und im Beruflichen Gymnasium die Themen Pädagogik, Psychologie und Erziehungswissenschaften vermittelt, war es den Schülerinnen und Schülern wichtig, das Bewusstsein für kindliche Perspektiven zu fördern. „Erzieherinnen und Erzieher arbeiten täglich mit Kindern und müssen sich in deren Sichtweise und Erlebenswelt einfühlen können, um sie angemessen zu begleiten und zu unterstützen. Der kleine Stuhl hilft dabei, sich bewusst in eine kindliche Position zu versetzen, physisch wie emotional", so berichten Pia Irmler und Jana Laubhahn begeistert über ihr Projekt „Kleiner Stuhl". Durch diese interaktive Erfahrung kann das Publikum über die Art und Weise nachdenken, wie Kinder die Welt erleben. Der Stuhl wird so zu einem Mittel der Perspektivübernahme und hilft, kindliche Sichtweisen besser zu verstehen. Beide hoffen, dass diese Erfahrung dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Bedürfnisse und die Perspektive der Kinder zu stärken, mit denen einige von ihnen später arbeiten werden.

Die Einführungsphase des Beruflichen Gymnasiums (Klasse 11) schrieb sich „Teambuilding" auf die Fahnen und beschäftigte sich mit dem aus der Erlebnispädagogik bekannten Fröbel-Kran, der von den Klassen gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern aufgerichtet werden musste. Hierdurch kamen Teamarbeit und Kommunikation zum Ausdruck, die essentiell für die professionelle Arbeit in pädagogischen Berufen sind, wie z. B. Erzieherin/Erzieherin, Lehrerin/Lehrer oder Sozialpädagogin/Sozialpädagoge.

Die Klasse 11 der Fachoberschule (Fachrichtung Wirtschaft) präsentierte die Arbeit in den Praktikumsbetrieben und den Ablauf des Besuchs der Fachoberschule. Manche absolvieren aktuell das Praktikum im Polizeipräsidium Osthessen in der Urkundenprüfstelle, wo sie in Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde Reisepässe kontrollieren oder mit dem Kriminaldauerdienst Hausdurchsuchungen begleiten. Andere verbringen diese wichtige Zeit der Orientierung beim Landkreis Fulda oder bei der VR Bank NordRhön eG und sammeln wichtige Impulse für ihre persönliche Berufswahl. Präsentiert wurde der Info-Stand u. a. von Anna-Lena-Schön und Raúl Aha, die sich nach erfolgreichem Erwerb der Fachhochschulreife an der Konrad-Zuse-Schule gut vorstellen können, später einmal bei ihren aktuellen Praktikumsbetrieben zu arbeiten.

In der Fachoberschule Wirtschaft präsentierten „angehende" Gründerinnen und Gründer der Klasse 12 im Projekt „Jugend gründet" ihre Geschäftsideen und in der Fachoberschule Informationstechnik das projektorientierte Lernen in Form des „Makerspace". Hier entwickelt Fabian Bohnenkump (12FIa) eine Animation über den Namensgeber der Schule Konrad Zuse – und zwar zu der Zeit, als dieser als junger Mann den ersten Rechner konstruiert hat. „Wir holen Konrad Zuse somit in die Gegenwart", erklärt Fabian sein Vorhaben und erläutert die Software „Blender" für 3-D-Modelle und Animationen. Ein anderes Projekt beschäftigt sich mit der KI-gestützten Entwicklung einer Anwendung, dessen Systematik sich an das Spiel „Snake" anlehnt. Dabei wird die Schlange zunehmend „intelligent" und soll so lange wie möglich werden, um über ihre Gegner triumphieren zu können.

Am Stand des Schulsanitätsdienstes „bedienten" Tyler Schilke und Anja Rajacic unter Leitung von Frau Zentgraf-Happ die Blutdruckmessstation, führten die Gäste durch ein passendes Kahoot!-Quiz und berichteten stolz von ihrer Schulung, die sie an mehreren Tagen beim Malteser Hilfsdienst durchlaufen hatten, um kompetent Erste Hilfe zu leisten, wenn diese in der Schule einmal benötigt wird.

In der Assistentenausbildung der Klasse 12IT forschten die Schülerinnen und Schüler an einer rudimentären Schwarmintelligenz, die so programmiert werden soll, dass zwei Fahrzeuge in einer digitalen Darstellung gewissermaßen autonom fahren können und dabei miteinander kommunizieren. Dabei müssen Parameter wie Koordinaten, Abstand und Geschwindigkeit berücksichtigt werden, berichtet Abteilungsleiter Herr Heddrich.

Parallel zu den Ausstellungsstationen präsentierten die Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter Informationen zu ihren Schulformen und stellten sich interessierten Schülerinnen und Schülern, oft begleitet von ihren Eltern, mit ihrer individuellen Beratung für Fragen aller Art rund um Voraussetzungen, Bewerbung und Anforderungen des Bildungsgangs zur Verfügung.

An den verschiedenen Stationen standen Kaffee/Kuchen, Würstchen zum Verkauf und luden zum Verweilen ein. Alle waren mit Begeisterung dabei und es war ein Tag, an dem jeder über den „normalen" Unterricht hinaus seine Stärken und Interessen eindrücklich mit anderen teilen und in die Gemeinschaft einbringen konnte.

Schülerguides boten vor jedem Gebäude Hilfestellung und geleiteten Besucherinnen und Besucher zu den entsprechenden Stationen. Insgesamt war sehr viel los an der Konrad-Zuse-Schule, die Beratungsangebote waren stark frequentiert und die Lehrerschaft um Schulleiterin Frau Diegelmann ist sich sicher, schon bald den einen oder anderen Gast im nächsten Schuljahr als Schülerin bzw. Schüler wiederzusehen.

Foto: Henning Ahrens
Hünfelder Zeitung vom 10.12.2024, Seite 15