Nach intensiven Vorbereitungen trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter beider Häuser kürzlich in den Räumlichkeiten der KONRAD-ZUSE-Schule, um ihre Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen und damit zu bekräftigen, noch enger bei der Gestaltung der Schnittstellen zwischen Schule, Beruf und Studium zusammenzuarbeiten. Als „Selbstständige Berufliche Schule“ (SBS) hat das Land Hessen der KONRAD-ZUSE-Schule die eigenverantwortliche Gestaltung verschiedener Prozesse des Schullebens übertragen, um die schulindividuellen und darüber hinaus die regionalen Belange angemessener für eine erfolgreiche und zukunftsfähige Schulentwicklung berücksichtigen zu können. Diese Ziele möchten die EDAG Engineering Group AG und die KONRAD-ZUSE-Schule mit der Kooperation unterstützen. Im Mittelpunkt aller Bemühungen steht dabei die Verbesserung der Lern- und Lebenschancen der Schülerinnen und Schüler sowie der Auszubildenden. Dieses so geschaffene Bildungsnetzwerk nutzt vorhandene Ressourcen optimal, um die berufliche Realität für Schülerinnen und Schüler erfahrbar zu machen.
Die Zusammenarbeit in verschiedenen Projekten ist in Bezug auf die Schulform Fachoberschule bereits angelaufen. Ein aktuelles Vorhaben, mit dem sich die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule Informationstechnik beschäftigen, ist das e-Risikomanagement bei Hochwasserereignissen. Eingebettet ist dieses Projekt in die Beauftragung der EDAG Engineering Group AG durch den Landkreis Fulda, ein innovatives und gebietsgenaues Starkregen-Frühalarmsystem für die Region zu entwickeln. Die für den Landkreis Fulda bewilligten Fördermittel kommen hierzu vom Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung im Rahmen des Programms „Starke Heimat Hessen“ der Hessischen Landesregierung.
Dabei obliegt der EDAG Engineering Group AG das Projektmanagement. Aus den 828.000 EUR dem Landkreis zur Verfügung stehenden Mitteln werden beispielsweise Sensoren gekauft, die dann an Hochwasserrisikopunkten platziert werden können, um steigende Pegelstände zu messen. Aus den gewonnenen Daten wird eine Risikoeinschätzung vorgenommen, die dazu führen soll, den Katastrophenschutz sowie die Zivilbevölkerung frühzeitig vor Hochwasser zu warnen.
Die innovative Idee der KONRAD-ZUSE-Schule ist es nun, eine Simulationssoftware zu entwickeln, die die Vorhersage von Hochwasserereignissen darstellen soll. Diese Arbeit ist Gegenstand von Entwicklungsprojekten der Schülerinnen und Schüler der Informationstechnik, die damit an einer realen Situation arbeiten und zugleich einen Beitrag für den Schutz der Bevölkerung leisten. Eine auf Risikoprävention angelegte Simulation soll den Rettungskräften noch mehr zeitlichen Vorlauf geben, um beispielsweise rechtzeitig Sandsäcke zu verlegen oder Evakuierungen durchzuführen. Die Bevölkerung kann somit wesentlich früher gewarnt werden. Die Flutkatastrophe vom Ahrtal hat im vergangenen Jahr gezeigt, wie wichtig frühzeitige Warnsysteme sind.
Die Innovation der KONRAD-ZUSE-Schule besteht in der Datenanalyse unter Einsatz von künstlicher Intelligenz, um Vorlaufzeiten für Rettungs- und Katastrophenschutzkräfte zu minimieren. So kann eine fundierte Risikoeinschätzung vorgenommen werden.
Weiterhin besteht im Rahmen der im Dezember 2021 geschlossenen Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Hünfeld eine gemeinsame Entwicklungsarbeit am Thema Hochwasserereignisse. Nicht nur hierbei, sondern auch bei dem Thema „Smart City“ startet die KONRAD-ZUSE-Schule in die Umsetzungsphase und beteiligt sich an der Entwicklung der digitalen Verwaltung der Stadt. Hier wird der Aufbau einer Datenplattform als „Smart-City-Dashboard“ geplant, wobei die EDAG Engineering Group AG die Beratung der Stadt Hünfeld wahrnimmt. So ergibt sich eine regionale Verbindung zwischen der KONRAD-ZUSE-Schule, dem Landkreis Fulda, der Stadt Hünfeld und der EDAG Engineering Group AG, die schon jetzt auf fruchtbaren Boden fällt.